Jeder kennt sie vermutlich, die Schlaflernprogramme nach Ferber etc. und das Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ Das Grundprinzip basiert darauf, dass man das Kind in immer größeren Abständen allein bzw. schreien lässt, um es so an das eigene Bett bzw. das alleinige Einschlafen zu gewöhnen. Das Kind schreit und man soll nicht darauf reagieren. Wenn man darüber nachdenkt, klingt das schon komplett falsch. Jedes Kind hat ein Bedürfnis nach Nähe und genau dieses soll man nicht befriedigen?
Als unser Großer ca. Ein Jahr alt war, waren wir jedoch am Ende unseres Lateins. Jeden Abend haben wir ihn stundenlang auf dem Arm geschuckelt und konnten ihn erst ablegen, als er tief und fest schlief. Da der Kleine ja auch nicht gerade leicht war, ging das schon sehr an die Substanz. Entgegen meiner Überzeugung haben wir es also wirklich mit dem Schlaflernprogramm versucht. Hauptinitiator war hierbei mein Mann, der auch am Ende seiner Nerven war und jede Menge Ratschläge von Eltern und Bekannten bekommen hatte.
Also, Kind hinlegen, beruhigen und raus gehen, erst eine Minute warten, kurz reingehen, dann zwei Minute warten und immer so weiter. Irgendwann hat er sich dann in den Schlaf geweint. Die Nacht war natürlich auch nicht gerade von Ruhe geprägt und wir mussten ganz oft zu ihm. Das haben wir zwei oder drei Tage gemacht und dann aufgegeben, da ich damit nicht leben konnte. Es ging gegen jegliches Bauchgefühl. Ich will und kann gar nicht mehr darüber nachdenken, wie es ihm dabei ging.
Dass es noch an mir nagt und ich es nicht vergessen kann, merke ich immer wieder. Es zerriss mir das Herz. Als ich dann noch den Artikel von Ami dazu aus Kindersicht gelesen habe, flossen die Tränen. Der arme Kleine. Ich hoffe sehr, dass ich damit nichts zwischen uns kaputt gemacht habe. Auch wenn es mir im Moment nicht so scheint, man weiß ja nie, was da noch kommt.
Wie ihr wisst, habe ich ja aber zwei Kinder. Die Kleine ist jetzt 2,5 und kann immer noch nicht allein einschlafen. Und wisst ihr was, es stört mich auch nicht so sehr. Sie schläft bis Mitte der Nacht in ihrem eigenen Bett und kommt danach zu uns, dank großem Familienbett ist das auch nicht weiter tragisch. Zum Einschlafen, muss immer jemand bei ihr sein und oft auch ihre Hand halten. Da habe ich auch schon viele Kommentare gehört, von wegen, ich würde sie verwöhnen, aber das ist mir egal. Uns (der Maus und mir) geht es gut damit und ich werde sie definitiv nicht schreien lassen, auch wenn es manchmal nervt, dass man 1-2 Stunden vor dem Kinderbett sitzt. Ich bin mir sicher,dass sie irgendwann von ganz allein schläft und uns nicht mehr braucht.
Kinder haben eben ihren eigenen Rhythmus, das haben wir auch beim Trocken werden gemerkt. Und auch bei anderen Dingen, geben Sie uns ihr Tempo vor. Manchmal langsamer und manchmal schneller als uns eigentlich lieb ist.
Kinder haben eben ihren eigenen Rhythmus, das haben wir auch beim Trocken werden gemerkt. Und auch bei anderen Dingen, geben Sie uns ihr Tempo vor. Manchmal langsamer und manchmal schneller als uns eigentlich lieb ist.
Mein Fazit zu Schlaflernprogrammen: Einmal und nie wieder. Also bitte, tut euren Kindern das nicht an. Hört auf euer Gefühl und macht das, womit es euch am besten geht, auch wenn das vielleicht etwas anstrengend sein sollte.