Immer öfter hört oder sieht man inzwischen, dass die Kinder bei uns Eltern den Ton angeben, sie sind stur und trotzig und bekommen damit, was immer sie wollen.
Das andere Extrem sind Eltern, die den Kindern ihren eigenen Willen aufzwingen, koste es, was es wolle und überhaupt nicht auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen.

Auch ich bzw. wir als Familie sind bei Weitem nicht perfekt. Meine Kleine ist der größte Trotzkopf, den man sich nur vorstellen kann. Wie reagiert man da jetzt? Machen lassen, was sie will? Gut zureden? Versuchen zu verstehen? Schimpfen? Bestrafen? Eventuell sogar Belohnungen versprechen? Es gibt so viele Möglichkeiten und auch leider kein Patentrezept. Unsere Erziehung basierte bisher auf einer bunten Mischung aus all diesen Dingen und damit war keiner so richtig zufrieden.

Nun kam mir die Blogparade von Mytoys in ihrem Blog gerade recht. Es geht um das neue Buch von Jesper Juul. Es heißt Leitwölfe und beschäftigt sich mit der Rolle der Eltern in der Erziehung.

„Erziehungswissenschaftler, Pädagogen, Leute wie ich streiten über viele Themen, jedoch über eine Tatsache nicht. Kinder brauchen Führung durch Erwachsene. Das wissen wir, weil es Kindern, die ohne diese Führung leben, schlecht geht – ob sie allein sind, nur unter anderen Kindern oder mit Eltern, die nicht führen können oder wollen.“

Aus. Jesper Juul: Leitwölfe sein
Ein interessanter Ansatz und guter Grund, um mal wieder über unsere Ansätze und Methoden nachzudenken und vielleicht etwas zu verbessern. 
 

Kurz was zum Autor:

Jesper Juul ist 67 Jahre alt, lebt in Dänemark, arbeitet als Familientherapeut und Konfliktberater und hat es sich auf die Fahne geschrieben, Familien in der Erziehung und beim Verständnis der Kinder zu helfen. Er hat bereits über zwei Dutzend Bücher geschrieben. Seine bekanntesten sind:

– Dein kompetentes Kind. Auf dem Weg zu einer neuen Wertgrundlage für die ganze Familie
– Aus Erziehung wird Beziehung. Authentische Eltern – kompetente Kinder
– Die kompetente Familie. Neue Werte in der Erziehung
– Nein aus Liebe. Klare Eltern – starke Kinder
Was ich aus dem Buch mitnehme:
 
Generell mag ich Erziehungsratgeber nicht besonders, da es eben wirklich kein Patentrezept gibt, das immer funktioniert. allerdings kann man hier und da ganz gute Ansätze mitnehmen,die helfen,die Kinder in bestimmten Situationen zu verstehen und entsprechend zu reagieren.
Juul sagt, dass Kinder eine liebevolle und trotz allem bestimmte Führung durch die Eltern benötigen. Für ihn ist eine antiautoritäre Erziehung keine Lösung, er sagt, dass Kinder daran zu Grunde gehen und in diesem Punkt muss ich ihm absolut recht geben. Für unsere kleine Familie nehme ich mit, dass wir etwas mehr auf die Kinder eingehen aber ihnen nicht alles durchgehen lassen.
In unserer Erziehung gibt es ein paar Punkte, die ich meinen Kindern unbedingt vermitteln möchte.
Diese sind:
– Empathie und Mitgefühl für andere
– gegenseitigen Respekt
– Selbstbewusstsein für die eigenen Fähigkeiten
– Durchsetzungsvermögen und gleichzeitig die Fähigkeit, sich Fehler einzugestehen
– den Wert von Freundschaft und Familie zu schätzen wissen
– das Leben genießen
– und vor allem, dass sie sich immer auf uns verlassen können und es für jedes Problem eine Lösung gibt
natürlich gibt es noch viele Dinge mehr, die mir wichtig sind, aber diese hier stehen am Anfang der Liste und haben die höchste Priorität.
Letztendlich werden wir weiterhin versuchen müssen, eine Lösung zu finden, die für uns funktioniert und mit der wir alle gut leben können. Wir werden unsere Kinder weiterhin anleiten und versuchen Ihnen ein bestmögliches Vorbild zu sein.
Trotzdem werden wir sicher an einigen Dingen scheitern oder Fehler machen. Aber genau das ist es doch, was uns menschlich macht, oder?

Einen weiteren tollen Beitrag zum Thema findet ihr hier bei Dani von Glucke und So.

Wir wachsen an unseren Aufgaben und lernen aus unseren Fehler. Mehr gibt es für mich an dieser Stelle nicht zu sagen.
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